Premieren "Rex Osterwald" u. "Zwei wie wir"

von Isabella Kreim

„Rex Osterwald“ des in Augsburg geborenen Autors Michel Decar, uraufgeführt 2021 am Münchner Residenztheater ist  die Wahlkampfrede eines rechtspopulistischen Politikers mit dem Namen Rex Osterwald, aber alles andere als eine kabarettistische Politikerparodie. Rex steht für einen ausgestorben geglaubten Dinosaurier, Tyrannosaurus Rex, als den ihn „die Medien“ und politischen Gegner bezeichnen, ein gefährliches Ungeheuer unter der Maske des um Deutschland besorgten Bürgers.
Mit beklemmender Wucht entlarvt  Alexander Nerlichs Inszenierung von „Rex Osterwald“ im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt, mit welchen infamen Taktiken ein solcher Politiker seinen Kampf um die Wählerstimmen führt.    Er verspricht einen neuen Frühling für Deutschland, gute Laune, Harmonie, Liebe. Vor allem Liebe zu Deutschland. Das Logo der Partei ist ein lachendes Smiley.  Am Ende stehen ein ritueller Kult um das Symbol der Bewegung, einen Dinosaurier-Schädel und ein  Lynchmord an einem mit seinem Handy filmenden Zuschauer. Es ist natürlich ein Statist und Theaterblut. Aber das Erschrecken sitzt tief und hat sich den ganzen Theaterabend über aufgebaut.

4 Jahre nach ihrer Scheidung treffen sich Rudy und Nora scheinbar zufällig in einem Restaurant wieder. Und er hat noch die selben Gesprächsthemen wie seinen Traum von einem Haus auf dem Land  und dieselben Sätze drauf wie damals, als sie sich in einem Blumenladen kennengelernt haben. In Rückblenden spielen sie die Stationen ihrer Beziehung vor und kommentieren aus heutiger Sicht. Haben diese Beiden die Chance auf einen Neustart? Wie haben sich Rudy und Nora  gefunden und verliebt. Warum haben sie geheiratet und sich bald wieder getrennt?
Der kanadische Dramatiker Norm Foster, ein erfolgreicher Vielschreiber von well-made plays,  erzählt in „Zwei wie wir“ mit einigem situativem Witz und pointierten Dialogen eine ziemlich normale Beziehungsgeschichte, die die Leiterin des Ingolstädter Altstadttheaters, Leni Brem-Keil  nun ganz wunderbar   für ihre intime Bühne inszeniert hat.

 

 

Kulturkanal am 19.02.2024
    
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