von Isabella Kreim
Kleider machen Leute und eine Uniform gibt Befehlsgewalt. Der vorbestrafte und arbeitslose Schuster Wilhelm Voigt zieht eine hauptmannsuniform an und kommandiert einfach einen Trupp Soldaten ab, um den Bürgermeister von Köpenick gefangen zu setzen. Um endlich seine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Der Coup gelingt, seinen Pass aber gäbe es erst auf der nächst höheren Dienststelle. Wieder nix. Um aus dem Teufelskreis keine Aufenthaltsbewilligung kein Job, kein Job keine Papiere herauszukommen und unbehelligt ein ganz normales Leben führen zu können.
„Mit alle Wasser gwaschn“. Henrik Ibsens „Der Volksfeind“ hatte als bayerisches Volksstück gestern Abend auf der Freilichtbühne in Vohburg Premiere. Und ein ob des optimalen Sommerabends sowieso schon bestens gelauntes Publikum konnte sich an den komödiantischen Volkstheaterelementen freuen, die das Autorenpaar Jasmin Meindl und Christian Muggenthaler unterhaltsam in die brisante Geschichte eingefügt hatte, die der norwegische Dramatiker vor 150 Jahren geschrieben hat.