"Frau Meier, die Amsel" im Jungen Theater

von Isabella Kreim

Eine kleine Geschichte darüber, wie aus einem ängstlichen Hausmütterchen, Frau Meier, eine mutige Fliegerin wurde – aus Fürsorge für eine kleine Amsel, der sie das Fliegen beibringen muss.
„Frau Meier, die Amsel“ nach dem Kinderbuch von Wolf Erbruch für Kinder ab 4 Jahren hatte gestern Nachmittag als Saisoneröffnung des Jungen Theaters in der Werkstattbühne Premiere.

Es geht durchaus nicht depressiv zu im altmodischen Haushalt im Stile der 50er Jahre mit  Anrichte und Blümchenstoffvorhang unter der Spüle, den Ausstatterin Ines  Bartl detailreich wie eine Puppenstube eingerichtet hat.
Regisseurin Momo Mosel lässt Herrn und Frau Meier, gespielt von Michael Amelung und Olivia Wendt, sehr spielerisch-fröhlich umständlich das Frühstück zubereiten. Da wird tänzerisch jedes Besteckteil einzeln geholt und mit Eiern jongliert, im Hause Meier wird gesungen und getanzt. Und herrlich, wie Frau Meier Riesenkarotten aus ihrem Gemüsebeet wuchtet.

Aber Frau Meier hat immer Angst, sieht überall Katastrophen. Ein Flugzeug könnte in ihren Garten auf die Radieschen abstürzen, und sie könnte nicht genug Heftpflaster zu Hause haben. Ein Bus könnte verunglücken, und sie könnte nicht genug Kuchen gebacken haben. Die Sonne könnte morgen nicht mehr aufgehen, und wie soll sie dann die Pfefferminze für den Tee vom Unkraut unterscheiden?

 Alles ändert sich, als Frau Meier in ihrem Gemüsebeet eine kleine Amsel findet. ..

Großer Applaus für die liebevoll vorgespielte Geschichte vom Überwinden der Ängste.

Foto: Ritschie Herbert