Fotoausstellung über die Schutter im Theaterfoyer IN

Fotoausstellung über die Schutter im Theaterfoyer IN

von Isabella Kreim

Die Schutter als Ingolstadts Stadtfluss scheint nach wie vor, zumindest für ältere IngolstädterInnen identitätsstiftend, nimmt man die große Zahl der Interessierten bei der Eröffnung einer Fotoausstellung zur Schutter letzten Sonntag im Theaterfoyer als Indiz.
Viele träumen von einer Art Klein-Venedig, oder zumindest Klein-Bamberg oder Freiburg, also davon, die Schutter in der Altstadt wieder oberirdisch sichtbar zu machen. Die Schutter war für Mühlen oder Gerbereien wirtschaftliche Lebensader der mittelalterlichen Stadt.

Die Verlegung unter die Erde, in eine Betonröhre, um sie dann etwa in Höhe des Kap 94 durch den Künettegraben in die Donau zu leiten, hatte neben der Veralgung des Künettegrabens noch eine andere Konsequenz. Das Kühlsystem des Stadttheaters wurde in den ersten Jahren des Hämerbaus mit Schutterwasser betrieben, seit der Verlegung der Schutter 1972 muss dafür Trinkwasser verwendet werden. Ein Unding in Zeiten eines Verantwortungsbewussten Umgangs auch mit der knapper werdenden Ressource Wasser.

Auch dieser Missstand hat den Intendanten des Stadttheaters Ingolstadt, Knut Weber bewogen, gemeinsam mit der Bund Naturschutz Kreisgruppe Ingolstadt eine Fotoausstellung über die Schutter „Vergessene Flusslandschaft vor Ingolstadt“ im Theaterfoyer zu zeigen.
Zur Eröffnung hatten sich der Musikalische Leiter des Standtheaters Tobias Hofmann und Ensemblemitglieder als Angler oder Gärtnerinnen verkleidet und lieferten musikalische Beiträge zum Thema Fluss.

Der in Ingolstadt geborene Fotograf Anton Brandl, der inzwischen in München lebt, hat die Schutter drei Jahre lang, von 2013 – 2016 von der Quelle am Galgenberg nördlich von Wellheim bis zur Einleitung in die Donau erwandert und fotografiert. Es sind Schwarz-Weiß-Bilder von herber Schönheit, fotografiert zu allen Jahreszeiten.

Aber der Eindruck einer über weite Strecken intakten Natur- und Kulturlandschaft kann nicht zeigen, was derzeit an Umweltsünde passiert. Im Herzen des Schuttertals wird derzeit das Schuttermoor bei Nassenfels für einen Sportplatz mit Gemeindehaus trockengelegt und überbaut, der Blick auf die Burg wird durch Flutlichtanlagen gestört werden. Auch darauf werden wir zu sprechen kommen.

Foto: Anton Brandl

Kulturkanal am 09.03.2023
    
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