"Die Zertrennlichen" im Jungen Theater für Kinder ab 9

"Die Zertrennlichen" im Jungen Theater für Kinder ab 9

von Isabella Kreim

Rassismus kann ansteckend sein.
Für einen Moment übernehmen die beiden 9jährigen Sabah und Romain die rassistischen Vorurteile ihrer Eltern gegenüber ihren Familien, beschimpfen sich als schmutzige Araberin oder deutscher Schäferhund, obwohl sie längst ineinander verliebt sind, weil sie so wunderbar miteinander träumen können, statt in die Schule gemeinsam in den Wald gegangen sind, sich gefürchtet und mit selbst erfundenen Ritualen um einen toten Hirsch getrauert haben. Doch die zwei Kinder überwinden die Vorurteile ihrer Eltern und werden dennoch getrennt.

Der französische Autor Fabrice Melquiot hat mit „Die Zertrennlichen“ ein vielschichtiges, mit der kindlichen Phantasie spielendes Kinderstück für ab 9jährige geschrieben, das Jule Kracht mit Linda Gandhour und Benjamin Dami im Jungen Theater Ingolstadt wunderbar anrührend inszeniert und dabei die poetische Kraft der Vorlage verstärkt hat.
Der Abenteuerspielplatz von Ausstatterin Nora Lau ist ein hervorragend gewählter Ort, um die Phantasiewelten der Kinder entstehen zu lassen und auch ein wenig Abstand zu gewinnen von der prosaischen Abbildung sozialer Brennpunkte. Und der Gang in den Wald hinter den transparent werdenden dunklen Vorhang entführt in eine geradezu märchenhaft aufregende Atmosphäre.

Eine zu Herzen gehende kindliche Liebesgeschichte, die mit der Kraft der poetischen Phantasie von der Überwindung rassistischer Vorurteile und einer verlorenen Kindheitsliebe erzählt.

 Foto: Ludwig Olah

Kulturkanal am 02.03.2020
    
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