Gespräch mit Knut Weber zur UA von "Hunger und Gier"

Gespräch mit Knut Weber zur UA von "Hunger und Gier"

von Isabella Kreim

Gier auf der einen Seite der Welt, Hunger auf der anderen. Ausbeutung der Ressourcen, globalisierte Finanzwelt, Konsum auf Kosten anderer, also Müllberge in Indien, Armutsmigration von Jugendlichen aus Afrika - eine Welt zwischen Hunger und Gier.
In Engelbert Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ ist Armut ein zerbrochener Topf mit Milch, der kostbaren Zutat für den Griesbrei, mit dem die Familie ernährt werden soll. Die Kinder werden in den Wald geschickt, um dort etwas Essbares aufzutreiben. Ein Lebkuchenhaus erscheint ihnen als verlockendes Schlaraffenland, bis sie begreifen, dass die Knusperhexe viele Kinder damit anlockt, um sie zu mästen und schließlich aufzuessen. Ein böses Märchen im pittoresk-harmlosen, romantischen Wald-, Armuts- und Knusperhäuschen-Gewand des 19. Jahrhunderts.

Knut Weber, der Intendant des Stadtheaters Ingolstadt, hat aus diesem Stoff ein zeitkritisches geopolitisches FilmTheater Spektakel mit dem Titel „Hunger und Gier“ gemacht, das morgen im Großen Haus uraufgeführt wird. Mit in Indien gedrehten Filmsequenzen der Schmutzler-Brüder, mit Videos von Stefano die Buduo mit Sounds von Jakob Dinkelacker und Neukompositionen von Walter Lochmann, die musikalische Motive der Humperdinck-Oper wie das Lied des Sandmanns oder den berühmten Abendsegen aufnehmen.

Foto: David Baltzer

Kulturkanal am 20.02.2020
    
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