von Isabella Kreim
Im Erdgeschoss zeigt das Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt parallel zur Sonderausstellung zum Bauhausjubiläum „Gemalte Diagramme“ Arbeiten von Günter Fruhtrunk, der mit seinen Streifenkompositionen und natürlich auch als Professor an der Münchner Kunstakademie bekannt geworden ist. Die Arbeiten sind Leihgaben aus der Münchner Privatsammlung von Maximilian und Agathe Weishaupt und zeigen die Entwicklung des Künstlers ab den 1950er Jahren.
In den 50er Jahren lebte Fruhtrunk in Paris, wo er zeitweise auch in den Ateliers von Hans Arp und Fernand Leger mitgearbeitet hat.
Zeitlebens litt Fruhtrunk an einer schweren Kriegsverletzung aus dem 2. Weltkrieg und nahm sich 1982 in seinem Münchner Atelier das Leben. Wie wichtig er für die deutsche Nachkriegskunst war, zeigt auch seine Teilnahme an der documenta in Kassel und der biennale in Venedig 1968.
Er hat den Quiet room im UNO-Sicherheitsrat , ein Farbleitsystem an der Ruhr-Uni Bonn oder Lüftungsschächte der Münchner U-Bahn gestaltet.
Dass viele Discounter-Kunden ihre Bananen oder Konservendosen in Kunst von Fruhtrunk in den vom ihm gestalteten Aldi-Nord-Plastiktüten nach Hause getragen haben, war dem Konsum- und Kommerz-kritischen Künstler wohl eher peinlich.
Ein Gespräch mit Museumsdirektorin Dr. Simone Schimpf