von Isabella Kreim
Alfred Brendel ist eine Pianisten-Legende. SZ-Musikkritiker Joachim Kaiser hat ihn als bedeutendsten Schubert-Interpreten der 2. Hälfte des 20.Jahrhunderts bezeichnet.
Der 88jährige war bei den Audi Sommerkonzerten. Nicht als Pianist. Sondern mit einer hochkarätigen Einführung in das Streichquartett in G-Dur von Franz Schubert, das anschließend von dem wunderbaren, jungen Quatuor Hermès aus Frankreich gespielt wurde.
Das Quatuor Hermes hat sich 2008 gegründet, in dem Jahr, in dem Alfred Brendel sein letztes Konzert gegeben hat, standesgemäß mit den Wiener Philharmonikern im Musikvereinsaal.
Und so kann man dieses Konzert im Museum mobile auch als ein Symbol für eine geistig-musikalische Staffelübergabe über drei Musiker-Generationen hinweg sehen. Denn diese jungen Musiker haben gleich mit den gespenstischen und schroffen ersten Takten hörbar gemacht, was Alfred Brendels kluge Analysen betonen: Die ungehörige Kühnheit und Unmittelbarkeit von Schuberts Streichquartett.
Alfred Brendel schreibt seit Jahren Aufsätze und hält Vorträge über Musik. Und er hat bereits mehrere Gedichtbände herausgebracht. Keine Naturlyrik oder Hymnen an die Musik, und auch nicht erst als Freizeitbeschäftigung nach dem Ende seiner Pianisten-Karriere, sondern eher Satirisches, Bizarres...
Vor seiner Einführung in Schuberts Streichquartett trug er auch einige wenige seiner Gedichte vor.
Foto: Audi AG