von Isabella Kreim
Ein geheimnisvolles Stück zwischen orientalischem Märchen, Alptraum und der Wirklichkeit in einem westlichen Hochhaus. „Die arabische Nacht“ von Roland Schimmelpfennig ist morgen die letzte Premiere im Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt in dieser Spielzeit.
5 Mieter eines Hochhauses erzählen von einer Nacht im Sommer, in der merkwürdige Dinge geschehen. Der Hausmeister ist auf der Suche nach einem Wasserschaden. Fatima kommt zu ihrer Mitbewohnerin Franziska nach Hause, die jeden Abend vergisst, wie ihr Tag als MTA verlaufen ist und in einen Tiefschlaf verfällt, in dem sie träumt oder sich erinnert, sie sei als Kind entführt worden und in einem Harem aufgewachsen, bis sie die Erstfrau des Scheichs zu ewigem Gedächtnisverlust verflucht habe. Ein Nachbar fühlt sich magisch von dieser somnambulen Frau angezogen und gelangt in die Wohnung. Fatimas Freund Kalil macht sich auf den Weg zu ihr und bleibt im Aufzug stecken. Drei Prinzen sind also in diesem im Hochhaus unterwegs, um die Frau aus ihrem Dornröschenschlaf wachzuküssen.
Immer mehr überlagern das orientalische Märchen oder die alptraumhaften Ängste und Sehnsüchte der 5 Figuren die westliche Hochhaus-Wirklichkeit.
Es spielen Sarah Schulze-Tenberge, Sarah Horak, Jan Beller, Richard Putzinger und Matthias Zajgier.
Ein Gespräch mit Marlene Anna Schäfer, die etwa in Osnabrück, Karlsruhe oder Tübingen vor allem bei zeitgenössischen Stücken Regie geführt hat und nun zum ersten Mal in Ingolstadt inszeniert.
Foto: Jochen Klenk