von Isabella Kreim
Der Wiedererkennungswert ist hoch bei diesen stark farbigen Holzschnitten auf Stoff von Fredrik Lindqvist. Derzeit füllt der in Ingolstadt lebende schwedische Künstler die Ingolstäder Harderbastei mit seiner Ausstellung „The Cut“.
Szenen wie aus dem Alltag oder aus dem Märchenbuch. Die elegant gekleideten Damen mit Affen- oder Tigerkopf, Spielmänner zum Teil in mittelalterlichen Kostümen mit Trommeln und anderen instrumenten in einem Großformat aus 25 per Hand in groben schwarzen Stichen zusammengenähten Quadraten. Aber es gibt auch kleinere Formate. „Movie star“ heisst eine Arbeit, bei der ein Mann eine auf dem Sofa liegende Frau mit der Handycamera filmt.
Als Stoffskulpturen krabbeln riesige Stoffhirschkäfer an der Decke der Harderbastei, wachsen übermannsgroße Stoffblüten aus dem Boden und es schwebt ein etwa 1m großer Schmetterling an der Wand.
Ein bisschen denkt man bei diesen Dimensionen an die Geschichte vom kleinen Horrorladen, in dem eine fleischfressende pflanze aus ihrer natürlichen Größe immer bedrohlichere Dimensionen annimmt.
In Fredrik Lindqvists Bildwelt lauert das Unheimliche, Skurille, auch Bedrohliche z.B. in der banalen Gemütlichkeit einer Wohnzimmer-Einrichtung. Die Frauen mit ihren Tierköpfen, auch der sich im Training abrackernde Sportler wirken durchaus als Gesellschaftssatire.
Die Ambivalenz in den Bildern von Fredrik Lindqvist zwingt einen, genau und länger in diese Situationen einzutauchen.
Als Flaggschiff des BBK und als Geschichtenerzähler, bezeichnete BBK-Vorsitzender Werner Kapfer den Kollegen. Von „Sprudelnder Energie“ und einem Nachfahren der Expressionisten sprach Laudatorin Ulrike Götz von der Galerie Bunsen Götz in Nürnberg.
bis 3. Februar, Do - So, 11 - 18 Uhr