FLucht und Vertreibung - nach 1945 und heute

FLucht und Vertreibung - nach 1945 und heute

von Isabella Kreim

„Gesicht zeigen“ ist ein Projekt, das Flüchtlinge nicht als Zahlenkontingent sieht, sondern Einzelschicksale sichtbar macht und  Flüchtlinge von heute denen gegenüberstellt, die nach dem 2. Weltkrieg aus Schlesien, Ostpreußen oder dem Sudetenland zu uns gekommen sind.

Die Historikerin Dr. Susanne Greiter hat zwei Flüchtlings-Frauen aus unterschiedlichen Generationen und mit unterschiedlicher Herkunft zu einer Gesprächsrunde ins Ingolstädter Diagonal eingeladen:
die 1935 in Südmähren geborene Hedwig Kastner, die nach dem 2. Weltkrieg als „Flüchtlingskind“ nach Deutschland kam - und eine junge Frau, Tayeba Azimi,  1987 in Afghanistan geboren und im Iran aufgewachsen, die 2012 als Flüchtling in Ingolstadt angekommen ist. Als Analphabetin, die inwzsichen ihren  Mittelschulabschluss geschafft und eine Lehre als Zahnarzthelferin begonnen hat.

Es dauerte viele Jahre, bis Hedwig Kastner das Gefühl hatte, wirklich in Deutschland angekommen und gesellschaftlich anerkannt zu sein. Und für Tayeba Azimi gab es nie ein Kinderparadies, das sie als Heimat empfunden hätte.  Was sie hinter sich hat zeigt, wie willensstark die inzwischen 31jährige ein Ziel verfolgt hat: Bildung für sich und für ihre Kinder.

Das Kind Hedwig Kastner, das sich vor den Russen in den Brennnesseln versteckt hat, hat  viel gemeinsam mit der kleinen Tochter von Tayeba Azimi, die noch immer von den Polizeieinsätzen im Iran traumatisiert ist und Angst hat.

 

Kulturkanal am 23.12.2018
    
Ihnen gefällt dieser Beitrag?
Dann unterstützen Sie doch
den Kulturkanal!

zurück | Startseite | Macher | Unterstützer | Links | RSS-Feed | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung
Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.