von Isabella Kreim
Auch die in den letzten Wochen in Eichstätt entstandenen Arbeiten von Jodi Le Bigre aus Glasgow sind akribische Zeichnungen auf Stein einer Quitte und anderer Früchte – ganz im Stil und der Tradition naturkundlicher Abbildungen, wie sie aus dem botanischen Prachtwerk Hortus eystettensis über den berühmten fürstbischöflichen Pflanzengarten der Willibaldsburg bekannt sind.
Wie eine Naturforscherin aus dem 19. Jahrhundert blickt Jodi Le Bigre auf die Kulturen und Naturphänomene von heute und erfindet auch neue Phantasiekulturen. Ihre Lithographien sind also eine Reverenz an die großen Forscher und ihre Entdeckungsreisen von bisher fremden Welten. Die Künstlerin zeigt ein Buch "Homo efflorescenz" das in Papierwahl, Schrifttype und Lithographien ganz im Stile naturkundlicher Bücher früherer Jahrhunderte gemacht ist. In ihrer phantasievollen Darstellung von Pflanzenmenschen greifen sie aber wohl auch bereits ein Erbe der Frührennaisscance auf. Man kann natürlich an die aus Früchten zusammengesetzten Menschenportraits von Arcimboldo denken.
Geöffnet: Mi - Fr 16-18 Uhr, Sa, So 11-13 Uhr; www.lithos-jura.de
Foto: Li Portenlänger, Leiterin der Litho-Werkstatt Eichstätt (li.) und Jodi Le Bigre