von Isabella Kreim
Es ist doch erstaunlich, wie häufig in letzter Zeit Werke von Komponistinnen in den Konzertprogrammen, CD-Aufnahmen und entsprechenden Klassik-Radio-Sendern gespielt werden.
Es hat sie also doch gegeben, die professionell komponierenden Frauen, obwohl sie in der Musikgeschichte und auf den Konzertpodien bis vor kurzem fast gänzlich unterschlagen wurden.
Für seine Saisoneröffnung am kommenden Mittwoch hat der Konzertverein das international renommierte Parnassus-Klaviertrio in den Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt eingeladen. Und das spielt ausschließlich Werke von Komponistinnen des späten 19. Jahrhunderts, deren Namen so allmählich wieder bekannt werden.
Claude Luise Adolphe le Beau aus Rastatt traf mit Franz Liszt und Johannes Brahms zusammen und hat nicht nur Kammermusik, sondern auch Sinfonische Werke und sogar eine Oper geschrieben.
Ethel Mary Smith, geb. 1858 in Großbritannien, Komponistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Frauenrechte, durfte bereits am Leipziger Konservatorium Komposition studieren, ihre Messe wurde in de Royal Albert Hall uraufgeführt, ihre Oper „Der Wald“ wurde in Weimar, an der Staatsoper Berlin und schließlich sogar an der Met in NY gespielt. Und Dirigenten wie Bruno Walter waren von ihren Kompositionen begeistert.
Die etwa gleichaltrige französische Komponistin und Pianistin Cecile Chaminade war zu Lebzeiten durchaus erfolgreich, geriet dann aber ebenfalls in Vergessenheit.
Das bereits 1983 gegründete Klaviertrio Parnassus, seit 40 Jahren international erfolgreich und für seine CDs mehrfach ausgezeichnet, kommt mit Werken dieser drei Komponistinnen am Mittwoch in den Festsaal des Stadttheaters Ingolstadt. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.
Um 19.15 gibt es einen Einführungsvortrag der Musikwissenschaftlerin Dr. Irmgard Scheitler im Konferenzraum, im sog. Blauen Salon des Theaters.
Karten gibt es online unter www.konzertverein-ingolstadt.de oder unter 0151/51 600 800
Foto: Lilcht-Schein-Fotografie