von Isabella Kreim
Eine weitgehend unbekannte Seite der Schriftstellerin Marieluise Fleißer kann an diesem Wochenende bestaunt werden. Fleißers Leidenschaft für Mode und damit ihre hochgradig visuell-sinnliche Sammelleidenschaft von schönen Stoffen, ausgefallenen Knöpfen und den vielen Variationen derselben Hutform.
Im Zentrum der Ausstellung MARIELUISE FLEISSERS KLEIDER im Kunstverein der international tätigen und in Ingolstadt geborenen Filmkünstlerin Helga Fanderl steht eine 6-teilige Videoinstallation. Helga Fanderl hat die Stoffe, Kleider und Hüte aus ihren Koffern und Kartons befreit und sie mit ihrer Kamera in Bewegung gesetzt.
Und diese spielerischen Leichtigkeit, mit der in Helga Fanderls filmischer Sicht die Knöpfe tanzen und die Kleider zwischen den Bäumen zu fliegen scheinen, lässt uns auch die Dichterin wie befreit wirken von all den Krisen und problematischen Beziehungen, mit denen wir ihre Biografie meist in Verbindung bringen.
Am Sonntag um 11 Uhr wird im Theaterfoyer ein Bilderbuch, das Marieluise Fleißer mitten im Krieg für ihre kleinen Neffen mit Bildmaterial aus Modezeitschriften collagiert hat vorgestellt.
. Und ebenfalls am Sonntag wird im Theaterfoyer eine Ausstellung zu Leben und Werk der Fleißer mit dem Titel „Ich ahnte den Sprengstoff nicht“ gezeigt.
Samstag, Ausstellungseröffnung Helga Fanderl MARIEUISE FLEISSERS KLEIDER, 18 Uhr, Galerie im Stadttheater
Sonntag, Theaterfoyer, 11 Uhr, Podiumsgespräch zu Fleißers Bilderbuch "Im Wirtshaus ist heut Maskenball" und Ausstellung zu Leben und Werk der Fleißer "Ich ahnte den Sprengstoff nicht"
Veranstalter: Marieluise-Fleißergesellschaft, Kunstverein Ingolstadt, Kulturreferat der Stadt Ingolstadt
Außerdem: Kulturtipp: Brahms-Requieum mit Kammerchor Ingolstadt