von Isabella Kreim
Wer spektakuläre Bilder vom Schiffsuntergang, von einströmenden Wassermassen und verzweifelt im eiskalten Wasser ums Überleben kämpfenden Menschen sehen will, kommt nicht auf seine Kosten. Der Untergang der Titanic auf der Bühne des Stadttheaters Ingolstadt kommt ohne solche Effekte aus.
Aber es geht beim Untergang der Titanic im April 1912 ja nicht nur um ein Katastrophenszenario, sondern um menschliche Einzelschicksale in einer 3-Klassengesellschaft und um den Größenwahn, die Technikeuphorie und den Ehrgeiz, die Kontrahenten im Wettlauf um die schnellste Ozeanüberquerung auszuschalten. Auf Kosten der Sicherheit der Passagiere. Mit einem magisch blau schimmernden Eisberg, der mit apokalyptischem Krach und Lichteffekten vor den 2-stöckigen Schiffsaufbau mit Kommandobrücke fährt, gibt es dann doch noch einen theatralen Showeffekt vor der Pause.
Das Stadtheader Brno – Brünn, gastiert noch bis Sonntag mit dem Musical „Titanic“. Mit über 40 Mitwirkenden, 32 Solisten, Chor , Tänzern plus Orchester. Und die Leistung dieses Ensembles, aber wohl auch die Ernsthaftigkeit dieses Musicals im Umgang mit dem Titianic-Stoff provozierte gestern Standing Ovations.
Und wirklich bewundernswert. Das tschechische Ensemble hat alles, die gesprochenen wie die gesungenen Texte für dieses Gastspiel auf deutsch einstudiert. Respekt!