"Dekalog" - intensiver Theaterabend über die 10 Gebote

"Dekalog" - intensiver Theaterabend über die 10 Gebote

von Isabella Kreim

Was für ein intensiver, packender, ja aufwühlender Theaterabend.
Wenn die Sprache versagt, wenn das Unglück, die Verzweiflung, wenn Gefühle und Konflikte übermächtig werden, wirbelt der überdimensionale Tisch auf Rollen, mit einem Altar aus Alltagsgegenständen die Figuren mit Vehemenz über die Bühne, setzt sich die hilflose Gestik der Figuren in eine rasante und manchmal symbolträchtige Bewegungschoreographie um, mit der die Körper ihre Sprachlosigkeit ausagieren. In wenigen Sekunden werden hochemotional aufgeladene Situationen erzeugt.
In einem außergewöhnlichen Gesamtkunstwerk aus Text, Schaupielkunst, Bühnenraum, Choreographie und Musik hat Regisseur Alexander Nerlich mit seinem bewährten Team den 10teiligen Filmzyklus „Dekalog – Die 10 Gebote“ des polnischen Filmemachers Krzystztof Kieslowski auf die Bühne im Kleinen Haus des Stadttheaters gebracht. Gestern Abend war die umjubelte Premiere.
Es sind Geschichten, die tatsächlich so passiert sein könnten, im Warschau von 1988 oder anderwo und irgendwann, mit denen Kieslowski in Frage stellt, ob die ethischen Grundlagen der 10 Gebote wirklich helfen können, um bei Konfliktsituationen Antworten zu finden und die richtige Entscheidung zu treffen. Es gibt nur die Qual der Menschen, aber keine richtige oder falsche Lösung.

Foto: Ludwig Olah

Kulturkanal am 07.04.2017
    
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