Klassik-Open-Air mit Kent Nagano

von Isabella Kreim

Kent Nagano leitete im letzten Jahr seines Vorsprungfestivals für die Audi Sommerkonzerte selbst eines der beiden Open-Air-Konzerte, zu dem sich wieder mehrere Tausend Besucher auf der Wiese im Klenzepark niedergelassen hatten.
Nagano hatte nicht irgendwelche Knaller als Beschallung eines fröhlichen Ess- und Trinkgelages ausgewählt, sondern immerhin Beethovens 4. Klavierkonzert, gespielt von seiner Frau, der Pianistin Mari Kodama und die 5. Symphonie von Beethoven, die ja auch nicht nur aus den markanten Eingangstakten besteht. Dazwischen ein zeitgenössisches Stück für Marimba und ein weiteres Percussionstück von Steve Reich, virtuos von Peter Sadlo und seinen Studenten dargebracht.

Überschattet war vor allem der 1. Abend des Klassik-Open-Air im Klenzepark durch den Amoklauf in München. Das Feuerwerk wurde nicht abgebrannt. Zu Konzertbeginn war die Lage noch unklar, man ging von einer terroristischen Bedrohung aus. Statt Beethovens symphonischem Schlachtengemälde "Wellingstons Sieg" spielte das Orchester Klangverwaltung aus München zum Abschluss die Air von Johann Sebastain Bach.

Wir haben mit Kent Nagano unmittelbar nach dem Konzert gesprochen.