Tölzer Knabenchor, EichstätterDomchor u. Ing. Kammerchor

von Heike Haberl

Der Tölzer Knabenchor, das Orff Orchester, Hirtenkinder und Instrumentalsolisten präsentierten die „Weihnachtsgeschichte“ und alpenländische Weihnachtslieder:

Mit seiner „Weihnachtsgeschichte“ wollte Carl Orff sein kreatives, kindgerechtes musikpädagogisches Konzept (das sogenannte „Orff-Schulwerk“) in einen größeren, feierlichen Kontext zusammenfassen, es bis hinein in szenisch-opernhafte Dimensionen erweitern. Darstellerisch legte er dabei das Hauptaugenmerk auf die Hirten, band seine volkstümlich ausgerichtete Handlung mit einem originell-humorvollen Augenzwinkern gekonnt ins Heimatlich-Dialektale ein.

Im Repertoire des Tölzer Knabenchors, der das beliebte Werk bereits auf Schallplatte aufnahm und zu seinen prominentesten Interpreten zählt, hat der 1948 entstandene Klassiker aufgrund der engen, jahrzehntelangen Verbundenheit mit dem Komponisten eine ganz besondere Stellung inne. Und so verwundert es nicht, dass die Buben bei ihrem Auftritt im Kulturzentrum neun – alle stilecht in Lederhosen, karierten Hemden und roten Strümpfen – von Anfang an mit begeisterter Hingabe bei der Sache sind.

Diese für Ohr und Auge unterhaltsame „Weihnachtsgeschichte“ geht musikalisch und thematisch wundervoll Hand in Hand mit den stimmungsvollen, alpenländischen Weihnachtsliedern, in die sie zentral eingebettet ist.

Seit Jahrzehnten ist es eine liebgewordene Tradition in der barocken Bischofsstadt und aus dem dortigen Musikkalender nicht wegzudenken: das Weihnachtskonzert des Eichstätter Domchors am dritten Adventssonntag. Auch heuer lockte es zahlreiche Besucher in die Schutzengelkirche.

Auf dem Programm stand ein wunderbar lebendig präsentierter Querschnitt aus dem gesamten Fundus, den die geistliche und weltliche Weihnachtsliteratur über die Epochen hinweg zu bieten hat - wie Domkapellmeister Manfred Faig erzählt.

Für unzählige Menschen ist Bachs „Weihnachtsoratorium“ der unangefochtene musikalische Inbegriff der Adventszeit und des Christfestes. Auch Kirchenmusikdirektor Oliver Scheffels bezeichnet das gloriose Meisterwerk als „Weihnachtsstück par excellence“. Mit einem Jahr Verzögerung konnte er es nun endlich in der Kirche St. Matthäus mit dem Kammerchor Ingolstadt und dem Georgischen Kammerorchester zur Aufführung bringen.

Bereits am Nachmittag war dem Hauptkonzert eine Adaption für Kinder von Michael Gusenbauer vorausgegangen – mit Johannes Langer als Erzähler und Hausmeister, der mitten in die Aufführungssituation hineinplatzte.

 

Kulturkanal am 25.12.2022
    
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