Sch. Khodadadian zu Kleists "Erdbeben"; Roman v. Rohrer
von Isabella Kreim
Macht eine gemeinsam erlittene Katastrophe die Menschen hilfsbereiter und solidarischer? Oder ganz im Gegenteil, brechen sich die alten Vorurteile, hier gegen eine ledige Mutter und ihren nicht standesgemäßen Liebhaber umso wütender und brutaler Bahn?
Gibt es eine Rückkehr in das Vorher, in die alte Gesellschaft? Oder wäre es besser, irgendwo neu anzufangen, ohne den Versuch zu unternehmen, die Lernfähigkeit oder Versöhnungsbereitschaft der Gesellschaft zu testen?
Solche Fragen stellt Heinrich von Kleist mit seiner 1805 geschriebenen Novelle „Das Erdbeben von Chili“.
Der Kulturkanal hat mit Regisseurin Schirin Khodadadian und ihrer Dramaturgin Katrin Breschke gesprochen, die aus dem Prosatext von Kleist eine Bühnenfassung für Luiza Monteiro, Peter Reisser, Sascha Römisch und Enrico Spohn erstellt haben. Heute Abend ist Premiere von „Erdbeben in Chili“ im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt.
Der Ingolstädter Autor Jens Rohrer, bekannt durch seine witzigen Tiergedichte und satirischen Erzählungen, hat einen Roman geschrieben, in dem er seinen ganzen absurden Witz entfalten kann.
„Von der Rettung der Welt und kleinen Pelztierchen“, heißt das Buch. Gemeinsam mit Jan Gebauer vom Stadttheater und der Schauspielerin Francesca Pane liest er daraus am Sonntag um 20 Uhr im Kap 94.
Und Vergnüglicher kann die Welt kaum gerettet werden …als mit Jens Rohrers herrlich unverfrorenem Mix aus Agententhriller, Drachentöter-Märchen, 007, Mythologie, Reiseabenteuer, Fantasy und einer kleinen Lovestory.
Der Musiker Claudius Konrad wird mit seinen Sounds die Buchpräsentation begleiten. Autorenkollege Christian Schmitz-Linnartz hält eine Laudatio. Also mit Sicherheit ein vergnüglicher Abend. Am Sonntag um 20 Uhr im Kap94. Es gelten die 3G-Regeln
