Schüler mit jüdischem Namen; "Kraft der Musik"

von Isabella Kreim

Seit über 25 Jahren haben sich immer am 9. November engagierte BürgerInnen am Haus in der Theresienstr. 23 versammelt, in dem sich die Ingolstädter Synagoge befunden hat, um an die Reichspogromnacht 1938 und die Vertreibung und Verfolgung der jüdischen MitbürgerInnen zu erinnern. Diese Tradition sollte heute neu belebt werden. Die 2019 von der ehemaligen Stadträtin Gerda Biernath Büttner und dem Historiker Lutz Tietmann neu gegründete Initiative „Erinnern Gedenken Gestalten“ hatte dafür erstmals das offizielle Ingolstadt mit ins Boot geholt. Coronabedingt musste die Veranstaltung abgesagt werden.
Eine Synagoge, ein sichtbares jüdisches Leben gibt es in Ingolstadt nicht mehr. Wohl aber das Schulhof-Schimpfwort: Du Jude. Darum dreht sich auch der Film „Das Unwort“ heute Abend im ZDF.
Und wie ergeht es einem jungen Ingolstädter mit einem jüdisch klingenden Namen? Anton Rosenstein geht ins Reuchlingymnseuium und ist einer der 12 Schülerinnen und Schüler, die in einem P-Seminar die Lebensläufe ehemaliger jüdischer Schüler ihrer Schule recherchiert und in einem Ausstellungsprojekt aufbereitet haben.  Lange war dem Ingolstädter Schüler nicht klar, dass ein Teil seiner Vorfahren im Holocaust ermordet wurde.

Hashtag Sangundklanglos, Hashtag Alarmstufe rot. Theater schlagen mit roter Nachtbeleuchtung Alarm, auch das Stadttheater ist abends gespenstig beleuchtet, Musiker schreien in Aktionen und Protestnoten auf, weil sie im November zum Schweigen gebracht wurden. Doch was tun, wenn jede Branche für sich reklamiert, in keinem Fall Virusüberträger zu sein und die Schulen verständlicherweise offen für Präsenzunterricht bleiben sollen? Dann müssen eben auch die Besucher von Theater, Kinos und Museen einen Beitrag zur allgemeinen Kontaktreduzierung leisten. Ärgerlich daran ist auf jeden Fall, dass Theater oder Konzerte unter Vergnügungsdienstleiter subsumiert werden. Unsere Mitarbeiterin Heike Haberl setzt dagegen - mit einer Reihe über die „Kraft der Musik“, die der Pianist Marcus Kreul als Konzertvortrag bereits im ersten Lockdown im Frühjahr konzipiert und im Oktober noch vor Publikum live darbieten konnte.

 

Kulturkanal am 09.11.2020
    
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