Film und Referat über Fleißer; JT: Bildung und Corona

von Isabella Kreim

 Eine junge Generation entdeckt die 1974 verstorbene Ingolstädter Schriftstellerin Marieluise Fleißer neu. 
Zwei herausragende Beispiele dafür konnte man gestern im Kontext der offiziellen Eröffnung des neu konzipierten Marieluise-Fleißer-Hauses erleben.
Der Festvortrag einer jungen Schweizer Germanistin, Sabine Barben, und die Premiere des Kurz-Spielfilms der Schmutzler-Brüder „Über die deutsche Frau“ am Abend im Cinestar-Kino zeigten sich auf sehr ähnliche Weise von Fleißers Werk fasziniert. Nämlich von Fleißers enormer Fähigkeit, mit „Röntgenblick“ die Machtstrukturen zwischen und Mann und Frau als Symptomatik eines besonderen Zeitgeists, hier dem des aufkommenden Nationalsozialismus, aufzuzeigen.

Die vergnüglich parodistischen schauspielerischen Glanzlichter sind die Würze im ansonsten relativ simpel gestrickten Stück. Erzählt wird in dem von Regisseurin Ulrike Günther entwickelten Rechercheprojekt „Denn wir wissen, was ihr braucht“, wie Bildungspolitik über die Köpfe der Betroffenen, der Jugendlichen, hinweg gemacht wird. In diesem Theaterprojekt aber konnten sie sich einbringen, kommen die jungen Menschen zu Wort. 10 Ingolstädter Jugendliche sind immer wieder in von Elizabeth Reyna aufgenommen Videos eingeblendet. Zunächst erzählen sie im visuellen Format einer Videokonferenz von ihrem Tagesablauf während des Lockdowns. ziemlich witzig z.B. ihre unterschiedlichen Aufstehzeiten. Sie berichten von mal gut mal gar nicht funktionierendem Homeschooling, nervigen Eltern und Geschwistern, und dass sie den direkten Kontakt zu Freunden oder auch den Großeltern vermissen.

 

Kulturkanal am 05.10.2020
    
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