von Isabella Kreim
Die Weltkarte an der Wand besteht aus reifenprofilen, zu sehen sind Skulpturen aus zu interessanten Formen zusammengedrückten Autowracks, Modelle von Fromel-1-Rennstrecken sind zu Kindermurmelbahnen mutiert, die aussehen wie Skateboards, eine überdimensionale Pille aus glänzendem Karrosseriestahl und Reifengummi suggeriert eine zweischneidige Wirkung.
Mit diesen Kunstobjekten werden die Hochglanzversprechen der Automobil-Industrie auf die Schippe genommen oder hinterfragt, indem man sich ihrer Ästhetik, ihrer Materialien und Herstellungsverfahren bedient - ohne dem Käufer oder Betrachter dieser Kunstobjekte gleichzeitig mitzuverkaufen, was man sich von Autos verspricht: natürlich Mobilität, und sei es die auf rennstrecken möglichst schnell immer im Kreis zu fahren, Lifestyle , Anerkennung vom Nachbarn, Stolz auf den eigenen Wohlstand und Geschmack.
Auf Kollisionskurs gegen die Vergötzung des Fetischs Auto wollte der Kunstverein Ingolstadt mit seiner aktuellen Ausstellung „Auf Kollision“ gehen. Die gegenwärtige Kollision zwischen Mensch, Natur und Maschine sollte thematisiert werden, erklärte programmatisch der Vorsitzende des Kunstvereins Hubert Klotzeck bei der Ausstellungseröffnung in der Theatergalerie. Mit Martin Brüger, Carlo Borer, Sabine Gross, David de Beyter
3-D-Malerei - analog und handgemacht.
Die drei Künstler, die derzeit in der Galerie Mariette Haas in Ingolstadt ausstellen, haben sehr eigenständige Wege beschritten, um Farbe aus der zweidimensionalen Leinwand-Fläche in oder auf räumlichen Objekten zu verblüffenden Wirkungen zu bringen - auf drei unterschiedlichen Trägermaterialien: Stahl, Glas und Stoff
Wolfram Ullrich, dessen in Schweden lebender finnischer Künstlerfreund Mikael Fagerlund und der Ottmar-Hörl-Schüler Diego Sindbert aus Nürnberg sind diese drei Künstler.