Spielplan Stadttheater IN; Entenhausen im Haus im Moos

von Isabella Kreim

Claus Peymann war Direktor des Burgtheaters Wien, Schauspieldirektor in Stuttgart, Intendant in Bochum und zuletzt des Berliner Ensembles, legendär sind seine Uraufführungen von Peter Handke und vor allem Thomas Bernhard-Stücken, aber auch seine Kleist-Inszenierungen. Wenn so einer in Ingolstadt inszeniert, nachdem er sich das Ensemble sorgfältig angesehen hat, dann spricht das dafür, dass die Qualität des Stadttheaters Ingolstadt allerhöchsten Ansprüchen und Massstäben entsprechen kann. Die hervorragenden Platzausnutzungszahlen und die über 5000 Abonnenten sprechen für die hohe Akzeptanz auch beim hiesigen Publikum. Das liegt natürlich auch an den interessanten und facettenreichen Spielplänen. So wird es nächste Spielzeit einen Sciencefiction Film „Welt am Draht“ von Rainer Werner Fassbinder über eine kybernetisch simulierte Kleinstadt auf der Bühne zu sehen geben, und im Freilicht eine andere Technik-Utopie, Jule Vernes „In 80 Tagen um die Welt“, aber auch zeitlos spannende klassische Stoffe wie Shakespeares „Romeo und Julia“, Tschechows „Drei Schwestern“, Nikolai Gogols „Revisor“ oder Neufassungen von Humperdincks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ und Gerhard Hauptmanns „Vor Sonnenaufgang“. Zeitgenössische Stücke von Nina Segal, Lutz Hübner, Wolfram Lotz und Daniel Kehlmann und musikalische Abende wie das Musical „Der kleine Horrorladen“ oder ein Abend über die Sängerin Lotte Lenya sind für die Kleinen Spielstätten geplant. Ein Gespräch mit Intendant Knut Weber.

Das Haus im Moos ist Heimat- und Freilichtmuseum, derzeit mit neu geborenen Lämmchen und Zicklein.  Und die weitläufige Anlage in Kleinhohenried bei Karlshud ist eine Umweltbildungsstätte und nimmt sich mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogamm nicht nur der Besonderheiten des Donaumooses an.
Letzten Sonntag wurde dort eine neue Sonderausstellung eröffnet, die das Artensterben von einer humoristischen Seite angeht. Wie geht das? Das Volksbegehren Rettet die Bienen war ein großer Erfolg. Aber sind auch der Gemeine Duckmäuser, (Duckomus vulgans), der da ausgestopft in einer Vitrine liegt, der Gurkenmursker (Ciller gurkae) oder der Grimmige Igelfisch vom Aussterben bedroht?
Nein. Denn diese Exemplare einer außergewöhnlichen Artenvielfalt werden ewig leben, zumindest solange es Kinder und Erwachsene gibt, die sich die Disney-Comics über Entenhausen anschauen.
Diese fiktive Biodiversität hat der geniale WaltDisney-Zeichner Carl Barks erfunden, die Übersetzerin Erika Fuchs gab ihnen witzig-phantasievolle deutsche Namen. Und die „Deutsche Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus' hat die Zeichnungen der einzelnen Tiere und die Situationen, in denen sie das Parallel-Universum Entenhausen bevölkern mit Texten versehen, die wie ein Lexikonartikel die Besonderheiten, die Gattungszugehörigkeit  und  Lebensweise dieser Tiere beschreiben.
Auf fröhlichen gelben Farbtafeln ergeben die Comics und die skurril-wissenschaftlich klingenden Texte die Ausstellung "Biodiversität in Entenhausen", die bis 12. Mai als Leihgabe des Bamberger Naturkundemuseums im Haus im Moos zu sehen ist.

 

Kulturkanal am 05.04.2019
    
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