Premierenberichte "Antigone" und "wütend" im JT

von Isabella Kreim

Filmbilder aus den letzten Weltkriegen auf der Rückwand einer weitgehend leeren Bühne. Die Vorgeschichte des Bruderkriegs vor Theben wiederholt sich in der Menschheitsgeschichte immer wieder. Ingrid Cannonier, die den Chor und gleichzeitig eine zeitübergreifende Figur personifizieren wird, erwacht zitternd aus den Alpträumen ewiger Kriege und begrüßt den Sonnentag einer Nachkriegszeit.
Diesen Bogen zu den Kriegen unserer jüngeren Vergangenheit, einige Einblendungen von Portraits mutiger Frauen, mehr Aktualitätsbezüge braucht Kathrin Mädlers Inszenierung der 2500 Jahre alten „Antigone“ des Sophokles im Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt nicht.
Es ist eine klassisch schlichte Aufführung, die der gebundenen Sprache eine klare Argumentationskultur abgewinnt und mit sparsam eingesetzten Visualisierungen durchaus emotionale Verdichtungen erzeugt. Kathrin Mädler schielt nicht nach Neudeutungsehrgeiz und schrillen Bildern. Ihr Theater überwältigt nicht, es lädt ein. Mitzudenken, und ja auch mitzufühlen, ist ihr Teil.

„Man wird doch mal wütend werden dürfen“ heisst die mobile Produktion für Kinder ab 3 Jahren, die das Junge Theater Ingolstadt unter der Regie von Linda Göllner nach einem Kinderbuch von Toon Tellegen entwickelt hat.
In witzigen Tiergeschichten wird erzählt, dass Wut ein starkes Gefühl ist, ohne das das Zusammenleben schnell ziemlich langweilig wäre.
Regisseurin Linda Goellner, Ausstatterin Christina Huener und die beiden Darsteller Paula Gendrisch und Michael Amelung spielen begeisternd vor, wie positiv und lustvoll so kleine Wutausbrüche sein können.

 

Kulturkanal am 25.02.2019
    
zurück | Startseite | Macher | Unterstützer | Links | RSS-Feed | Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung
Akzeptieren

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden.