Premieren "So oder so - Hildegard Knef" und "Frau Luna"

von Isabella Kreim

Victoria Voss spielt Hildegard Knef. „So oder so – Hildegard Knef“ nach einer Vorlage von Gilla Cremer ist kein Liederabend mit bekannten Chansons, und schon gar keine Aneinanderreihung von Revuenummern, sondern die packende Erzählung der Höhen und Tiefen eines Künstlerlebens mit den starken Worten einer Frau, die als Autorin genauso begabt war wie als Schauspielerin und Chansonsängerin.
Regisseurin Mona-Julia Sabaschus und Victoria Voss zeichnen eindrucksvoll Stationen dieses Lebens nach, die Chansons werden zum  Ausdrucksmittel der jeweiligen hochemotionalen Situationen. . „So oder so – Hildegard Knef“im Studio des STadttheaters Ingolstadt ist eine eindringlich auf die Bühne gebrachte Lebensgeschichte. Die großartige Leistung von Victoria Voss wurde mit langem, begeistertem Applaus belohnt.

Es gibt einen Glitzervorhang und eine Showtreppe. Aber der Mond besteht aus blau-rot-karierten Rauten! Die Mondbewohner tragen verrückt phantastisch-futuristische Kostüme. Da gibt es als Mondelfen eine Schäfchenartige Putzkolonne oder eine schwarz-weiss-karierte Mondshow-Truppe. Ausstatterin und Kostümbildnerin Katrin Busching unterläuft phantasievoll die kitschverdächtige Operetten-Glitzer-Glamour-Sehnsuchtswelt von Paul Linckes Ausstattungsoperette „Frau Luna“ und verankert die Erdbewohner im historischen Flair der Entstehungszeit kurz vor 1900.
Das Berliner Milljöh ist der Schwarz-Weiß-Prospekt einer Altberliner Straße mit Zille-Figuren aus der vorvorigen Jahrhundertwende. In diesem aparten Setting erzählt Regisseur Tobias Hofmann mit liebevollem Witz von den Amouren der Erd- und der Mondbewohner, und er mokiert sich dabei nie über die doch ziemlich biedere Einfalt der Handlung oder der Figuren. Tobias Hofmann ist auch der Musikalischer Leiter dieser Operetteneinstudierung. Mit einem 12köpfigen Orchester aus hervorragenden Solisten klingen Paul Linckes schmissige Marschrhythmen und seine Walzerseligkeit, diese Gassenhauer und Ohrwürmer frisch und unsentimental. Und bei der „Berliner Luft, Luft, Luft“ wird natürlich rhythmisch mitgeklatscht: Die Berliner Operette "Frau Luna"  ist hervorragend im bayerischen Ingolstadt angekommen.

 

Kulturkanal am 22.10.2018
    
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