Kinderwelten von Lore Hummel aus Altmannstein

von Isabella Kreim

Alleinerziehend, geschieden, freischaffende Künstlerin in den 1950er/60er Jahren in einer zunächst fremden Umgebung auf dem Land, in Altmannstein.
Keine optimalen Bedingungen, um als Kinderbuchautorin und -Illustratorin die Familie zu ernähren und gleichzeitig künstlerisch Fuß zu fassen.
Es ist ihr gelungen. Ihr Sohn wurde der bekannte Pianist und Komponist Franz Hummel. Und ihre mehreren Dutzend Bilderbücher, ihre Weihnachtspostkasten und ihre Porzellanfiguren in der Nachfolge der Hummelfiguren der selben Porzellanmanufaktur Goebel „Lore-Figuren“ genannt, waren in vielen Kinderzimmern der Nachkriegsjahrzehnte beliebt.

Die Rede ist von Lore Hummel. Ihr widmet das Stadtmuseum Ingolstadt derzeit eine Sonderausstellung mit ihren Bilderbüchern, Zeichnungen, Weihnachtskarten, Entwürfen und Porzellanfiguren unter dem Titel „Die kleinen und großen Welten der Künstlerin, Illustratorin und Geschichtenerzählerin Lore Hummel aus Altmannstein“, die nun auch tatsächlich besucht werden kann. Aber auch die Internetseite www.kabumiland.de nach einer ihrer Bilderbücher gibt einen digitalen Einblick.

Der Enkel Kai Hummel, selbst bildender Künstler und Grafikdesigner, der seine 1997 verstorbene Großmutter noch gut gekannt hat, geht mit mir durch die Ausstellung. Er und ein weiterer Nachlassverwalter, Richard Kürzinger, erforschen weiterhin die unbekannten Seiten dieser Familiengeschichte.
Es war neben dem regionalen Bezug auch das Interesse an einer auf sich selbst gestellten kreativen Frau ihrer Generation, die Museumsleiterin Dr. Beatrix Schönewald an einer Ausstellung über Lore Hummel gereizt hat.