Nina Karmon ( Violine ) beeindruckt beim GKO

Nina Karmon ( Violine ) beeindruckt beim GKO

von Johannes Seifert

Die Tonsprache von Jenö Takács, dem das Georgische Kammerorchester - diesmal unter der Leitung des ausgezeichneten Dirigenten Evan Christ - einen ganzen Konzertabend widmete, ist gleichermaßen romantisch und sinnlich angelegt, aber nicht unmittelbar an eine bestimmte Struktur gebunden. Natürlich beinhalten seine Werke Volksgut und Volksweisen aus seiner Heimat Ungarn. Dort lernt er Béla Bartók kennen. Als in Ungarn die braunen Kräfte stärker wurden, musste er seine Heimat verlassen, um sich im ägyptischen Kairo niederzulassen. Hier unterrichtete er am Konservatorium und half bei der Organisation einer internationalen Tagung  für die Förderung arabischer Musik, die auch von Bartók besucht wurde. Zu dieser Zeit gilt Takács als „arabischer Bartók“, weil er – wie sein Landsmann – Volksmusiken aufzeichnet und zugleich die ungarische Rhythmik, die auch die Musik fahrender Völker mit einbezieht, ungemein schärft. 

Besonders bei dessen Rhapsody (Ungarische Weisen) für Violine und Streichorchester wird dessen enorme Tonkunst offenbar. 

Die herausragende Geigerin Nina Karmon, erstmals in Ingolstadt zu Gast, erfreute durch ein sensibel und innig angelegtes Spiel, bei bester Begleitung durch das GKO.  Im versierten Spielverlauf zauberte sie Kantilenen von zärtlicher Fragilität - besonders schön und gelungen die Kadenz -  um dann auch gleich wieder rasant und funkensprühend ans Werk zu gehen. Genau hier offenbarten die Akteure im mit 200 Personen gefüllten Theaterfestsaal  Herz und Seele dieser ungarischen Volksmusik, die weit in die Vergangenheit zurück reicht,  von bestimmten Repräsentanten weltweit bekannt gemacht wurde und gleichermaßen dramatisch, kraftvoll, leicht und tänzerisch wirkt.

Im Gespräch vor dem Konzert macht die Violinsolistin deutlich wie gerne sie nach Ingolstadt gekommen sei um mit dem GKO zusammenzuwirken: 

Foto: js

Kulturkanal am 19.10.2020
    
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