Schräges Opern-Bingo-Wunschkonzert aus Salzburg

Schräges Opern-Bingo-Wunschkonzert aus Salzburg

von Isabella Kreim

Anstatt mit der Aufführung einer komischen Oper von Gaetano Donizetti gastierte ein Opernensemble vom Landestheater Salzburg mit einer extra für Ingolstadt entwickelten und auf die bayerischen Corona-Regeln zugeschnittenen Ersatzproduktion am Dienstag und Mittwoch im Großen Haus des Stadttheaters Ingolstadt:
Ein Opern-Potpourri-Wunschkonzert mit einem ziemlich schrägen Personal.

Das kuriose Personal auf der Bühne, die beiden Primadonnen mit Namen wie Corinna von und zu Hochkrähenstein, mit dem Bariton in Highheels und Hütchen als Mutter der 2. Sopranistin, dem russischen Bassbariton Sergej Prokoloff oder einem Tenorarien schmetternden Inspizienten, ist der Oper buffa „Viva la Diva“ von Gaetano Donizetti entnommen, in der es um die Querelen innerhalb einer Operncompagnie geht, die eine in der Antike spielende Oper einstudieren wollen. Aber gesungen wird in der Kostümierung dieser Rollen eben nicht Donizetti, sondern ein buntes Potpourri aus beliebten Opernarien, Duetten und Ensembles aus der Fledermaus, aus Rigoletto, und der Zauberflöte bis hin zu den Franz-Lehar-Schnulzen wie „Dein ist mein ganzes Herz“ oder dem italienischen Evergreen „O sole mio“.
Dazwischen treten 2 Schauspieler als Showmaster und als schüchterner Dramaturg auf und leiten das Publikum zum Bingo-Spielen an.

Es ist also eine ziemlich kuriose Show, in die diese eigentlich ziemlich willkürliche Abfolge von Opernhits eingebettet ist, sodass es irgendwie doch auch ein Theaterabend und nicht nur ein Opernkonzert geworden ist.
Der Bariton George Humphreys, der als Mutter der Primadonna immer dazwischenfunkt, hat den losen roten Faden des Abends gesponnen, und der Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem hat höchstpersönlich Regie geführt. Im Orchestergraben saß, etwas erhöht, allein am Flügel, Benjamin Zsoldos, Korrepetitor am Landestheater Salzburg. Mit ihm haben wir über die Unterschiede im Umgang mit der Pandemie in österreichischen Theatern und der Entstehung dieser Ersatz-Produktion gesprochen. 

 

Kulturkanal am 16.10.2020
    
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