von Isabella Kreim
Silbrig schimmernd und spiegelnd wie eine Wasseroberfläche am frühen Morgen - so liegt diese fast 7 auf 3 m große Bodenarbeit der Ingolstädter Künstlerin Babette Ueberschär auf dem Boden der durch die Ausstellungs- und Veranstalungsabsagen leeren Theatergalerie und weckt Erinnerungen an Sehnsuchtsorte, die uns in den letzten beiden Monaten besonders fern und unerreichbar geworden sind.
80 Acrylglasspiegel-Platten, die zur 750-Jahrfeier der Stadt in den Schießscharten der Infanteriemauer im Klenzepark installiert waren, hat Babette Ueberschär mit Gravierstiften mit weissen, grauen, auch goldenen Details bearbeitet. Auf den ersten Blick sieht es aus, als hätte feiner Sand die Spiegelfläche locker überweht, dann erkennt man Steine, Muscheln, Pflanzen wie man sie durch die Meeresoberfläche sehen könnte und auch Figürliches. Die 80 Platten sind nicht als Einzelstücke gedacht, sondern wie ein Mosaik in einer feststehenden Kombination zusammengesetzt, sodass sich Einzelbilder oft auf mehrere Platten ausdehnen.
„Goldstrand“ hat Babette Ueberschär ihre 80teilige Arbeit genannt, noch bevor durch Corona diese Sehnsucht vielleicht noch tiefer geworden ist. Wann und wo dieser Goldstrand einmal zu sehen sein wird, steht derzeit noch in den Sternen.