von Isabella Kreim
Das sei wie ein Coming out, witzelten Freunde bei der Vernissage. Der provinzialrömische Archäologe Dr. Claus-Michael Hüssen, Limes-Spezialist und langjähriger Leiter des Außenstelle Ingolstadt der Römisch-germanischen Kommission des Dt. Archäologischen Instituts stellt zum ersten Mal seine Zeichnungen aus, die nichts mit seinem Beruf zu tun haben.
Noch am kommenden Wochenende sind gefühlt hunderte seiner quadratischen Blätter, alle aus jüngster Zeit, in der Halle P3 des Bildhauers Ludwig Hauser in der Peisserstr. 3 in Ingolstadt zu sehen. "Große Halle - kleine Männer" heißt die Ausstellung treffend.
Winzige Figuren, akkurat koloriert, bevölkern mal als serielle Gruppe das Blatt, mal sind es kleine absurde Situationen, selten tragen sie auch mal Tierköpfe. Aber so wirklich Geschichten erzählen wollte Claus Hüssen damit wohl gar nicht. Die Tusche-Miniaturen entstehen spontan, fast meditativ, aber sie sind weit mehr als intuitive Kritzeleien, weil sie einem sicheren formalen und ästhetischen Gespür entsprechen. Und auch eine eigene Handschrift beweisen.
Kleine Kunstwerke, die die Besucher erst staunen lassen über diesen winzigen kleinteiligen Kosmos und dann eine ziemlich fröhliche Stimmung verbreiten.
Es scheint nicht so zu sein, dass Claus Hüssen eine fertige Idee im Kopf hat, die er dann zeichnerisch umsetzt. Das gibt seinen Bildern diese Offenheit und Mehrdeutigkeit. Manches erinnert an Märchen. Oder doch eher an satirische Cartoons?
Der Gastgeber in den beiden Hallen P3 in der Peisserstr., der Bildhauer Ludwig Hauser zeigt im 2. Raum eine Vielzahl von unterschiedlichsten Steinen, meist mit Bohrungen, sodass man sie als Vase oder anderes Gefäß benutzen kann. Daneben sind abstrakte Skulpturen zu sehen, in denen der Stein aussieht wie eine Baumwurzel, oder aus Basalt , unverhofft realistisch ein Frauenkopf. Dazu Bilder, auf Backblechen entstandene teil figurative Zeichnungen, mehlweiß oder rußschwarz.
Sa / So, 14./15. Dezember 14 - 18 Uhr