Gastspiel mit Nick Neureiter: "Ziemlich beste Freunde"

von Isabella Kreim

„Ziemlich beste Freunde“ ist ein Oscar-nominierter Filmerfolg aus dem Jahr 2011 über das schließlich freundschaftliche Verhältnis zwischen einem querschnittsgelähmten Milliardär und seinem Pfleger, einem kleinkriminellen Afrikaner. Eine französische Komödie über zwei Welten, die sich annähern und vielleicht sogar bereichern, und ein amüsanter Umgang mit dem Thema Behinderung.

Zugrunde liegt eine wahre Geschichte, die des Firmenbosses des Champagnerherstellers Pommery, der tatsächlich durch einen Paragliding-Unfall vom 4. Halswirbel abwärts gelähmt war. Er hat über seine Freundschaft mit Driss, dem Algerier, eine Autobiografie verfasst.

Mit einer Theaterfassung dieses Stoffs gastiert das Kellertheater Innsbruck diese Woche im Studio des Stadttheaters Ingolstadt. Und als Philippe im Rollstuhl ist Nick Neureiter zu erleben, der ja bis 2014 Ensemblemitglied des Stadttheaters Ingolstadt und zuletzt als Brandner Kaspar auf der Freilichtbühne in Pfaffenhofen zu sehen war.

Der Fokus liegt ganz auf der Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Denn natürlich kann das Theater nicht all die actionreichen Außendrehs zeigen, die den Film prägen. Die Fahrten mit dem Maserati, den Wettlauf zwischen Rollstuhl und Jogger, die Fahrt ans Meer oder den Tandem-Paragliding-Flug. Die komische Szene, als die beiden im Maserati von der Polizei angehalten werden, und Philippe einen Anfall vortäuscht, wird aber herrlich simuliert.
„Ziemlich beste Freunde“ im Studio im Herzogskasten ist ziemlich gute Unterhaltung.

11./12. und 14./15. November im Studio des Stadttheaters Ingolstadt

Foto: Kellertheater Innsbruck