von Isabella Kreim
Trauma-Bewältigung als Endlos-Schleife. Immer wieder spielen die beiden Schwestern den gewaltsamen Tod ihrer Eltern nach, zwingen dabei die beiden Leichen wie Marionetten ins Spiel der Vergangenheit, erinnern sich an banale oder liebevolle Momente, träumen sich vergeblich in eine Zukunft, wie sie ohne die Katastrophe hätte sein können.
Theaterspielen als Trauerarbeit und Überlebensstrategie, überhöht durch die Polarität aus einem Krieg vor der Tür und dem Märchenmotiv von zwei Königskindern, die doch so gerne zueinander gefunden hätten. In einer Welt ohne Attentäter.
Bedrückend, aber ungemein stark und präzise hat Regisseur Alexander Nerlich Noah Haidles „Skin Deep Song“ im Kleinen Haus des Stadttheaters Ingolstadt inszeniert.
Foto: Ludwig Olah