von Isabella Kreim
Immer wieder lässt Galeristin Mariette Haas bei der gestrigen Vernissage das Licht ausmachen. So fasziniert ist sie selbst davon, wie selbst im Dunkeln einzelne Farbflächen der Wandobjekte von Christiane Grimm nachglühen, ja neu hervorzutreten scheinen. Obwohl es in diesen Glaskästen natürlich keine Lichtquelle gibt.
Faszinierend sind die Glasobjekte der in Heidelberg lebenden Künstlerin Christiane Grimm aber auch bei Licht besehen. Weil wir nicht begreifen, was wir sehen.
Wie kommen diese schwebenden seltsam unscharfen Farbflächen mit ihren ineinander übergehenden Farbverläufen zustande? Mal im blau-Grau-Klang, mal intensiv in gelb-Orange-Rose-Violett-Abstufungen leuchtend.
Man erkennt etwa 10 cm tiefe Acrylglaskästen mit einer milchigen und geriffelten Oberfläche, durch die wir die Farbflächen als fast immateriell wahrnehmen, weil die vermutete Bildträgerebene nicht zu erkennen ist. Es entstehen schwer fassbare Räumlichkeiten. Einige Farbstreifen scheinen sich je nach Betrachterstandort in den Raum zu wölben. Ist das Illusion, verursacht durch die Lichtbrechungen der geriffelten Glasoberfläche?
Was ist die Künstlerin bereit, über die Geheimnisse ihrer Arbeiten preiszugeben?