von Isabella Kreim
Luft wird zu Eis, Feinstaub zu schwarzer Farbe, schwarze Quadrate geben Tonschwingungen von sich, kosmische Strahlungen, Immaterielles wie Licht- oder Tonfrequenzen werden sichtbar oder hörbar. Virtuelles wie Algorithmen erzeugen die Bildkomposition.
Das ist keine Magie, sondern der Einsatz von technischem und künstlerischem Knowhow.
Im Spannungsfeld zwischen Metaphysik und technischen Möglichkeiten Unsichtbares sichtbar zu machen, lotet die aktuelle Sonderausstellung „Über das Geistige in der Kunst“ im Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt zeitgenössische Positionen in der Nachfolge der Kunstavantgarde von Wladimir Malewitsch und Wassily Kandinsky aus, dessen Buch „Über das Geistige in der Kunst“ 1912 seine Gedanken zu einer nichtgegenständlichen Kunst begründet hat.
Das Museum für Konkrete Kunst Ingolstadt und die Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst in München haben sich nicht gescheut, diesen nach Religionsersatz oder zumindest Spiritualität klingenden Titel „Über das Geistige in der Kunst“ für die zweiteilige Ausstellung ihrer beiden Institutionen zu verwenden. Mit dem Zusatz „100 Jahre nach Kandinsky und Malewitsch“. Und es ist keineswegs eine esoterisch abgehobene "vergeistigte" Ausstellung.
Ein Rundgang mit Museumsdirektorin Dr. Simone Schimpf.