von Isabella Kreim
Die 68er Jahre bestanden nicht nur aus Studentenprotest, Jimi Hendrix oder den Stones, sondern auch aus Heimatfilm, Heintje und Peter Alexander.
Tobias Hofmann zeigt in seinem Liederabend „Achtundsechzig“ mit dem Untertitel „Eine musikalische Gemengelage" musikalisch und in stummen Bildern, welcher Generationskonflikt in diesen Umbruchsjahren durch die Gesellschaft ging, wie krass bürgerlich dumpfe Saturiertheit und jugendliche Gegenkultur mit schrillem E-Gitarren-Sound, langen Haaren, Leistungsverweigerung der sogenannten Gammler, Vietnam-Protest und sexueller Befreiung aufeinander prallten.
Wie dieser nachgeborene Musiker und Regisseur Tobias Hofmann in den musikalischen Zeitgeist um 1970 hineingehört und daraus diese sorgsam austarierte Mischung aus Verständnis, Witz und Satire gestaltet hat, ist großartig. Und natürlich machen auch die sängerischen und schauspielerischen Qualitäten sechs Darsteller großes Vergnügen.
Foto: Jochen Klenk