Bettina Röhl präsentierte ihr Buch über die RAF

Bettina Röhl präsentierte ihr Buch über die RAF

von Isabella Kreim

„Die RAF hat euch lieb“. Unter diesem Titel hat Bettina Röhl ein 400 Seiten starkes Buch aus Dokumenten, Zeitzeugen-Erinnerungen udn persönlichen Schlussfolgerungen und Abrechnungen geschrieben, um den Mythos der 68er-Bewegung zu entlarven.
Der Andrang war riesig, als die Journalistin und Historikerin lstzten Dienstag im Kleinen Haus die Kernthesen und Erkenntnisse ihrer Arbeit vorgestellt hat. Und sie rief damit auch Widerspruch hervor.

Bettina Röhl hat viel recherchiert, und sie hat eine ganz persönliche Innensicht auf die Gründer der RAF. Sie war im Grundschulalter, als Andreas Baader und Gudrun Ensslin in die Berliner 6-Zimmer -Wohnung ihrer Mutter Ulrike Meinhof einzogen.

Bettina Röhl startete den Abend im Kleinen Haus des Stadttheaters, indem sie unmissverständlich anprangeret, dass der Terror der Kulturrevolution in China das leuchtende Vorbild und die Blaupause für die Studentenbewegung, die Apo der 68er, war.

Ihre Schlussfolgerungen haben auch bei der Buchpräsentation im Kleinen haus des Stadttheaters durchaus provoziert. Der Gastgeber, Intendant Knut Webe, fand einiges skandalös, etwa Bettina Röhls Verharmlosung der Rolle der Bild-Zeitung in der Stimmungsmache jener Jahre oder ihre pauschale Abrechung mit allem, was links ist. Bettina Röhl setzt die RAF, die terroristische Bewegung um ihre Mutter Ulrike Meinhof, mit der gesamten 68er Bewegung, und schließlich mit allem, was Protest oder Links ist gleich und nähert sich damit jenen an, die sich überall von einer Verschwörung der Linken und der Medien umzingelt sehen.

Diese Auftaktveranstltung des Stadttheaters Ingosltadt zum 50jährigen jubiläum der 68er  war also in mehrfacher Hinsicht - aufregend.

Kulturkanal am 11.11.2018
    
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