Premierenberichte "Dreamtime" und "Der nackte Wahnsinn"

von Isabella Kreim

"Dreamtime“ im Kleinen Haus des Stadttheaters: Das ist Shakespeares „Macbeth“, elementar und drastisch als böser Alptraum von Macht und Mord mit Musik der Tiger Lillies.
Knut Webers fulminantes Theaterspektakel ist wild, blutig, grell - und dazwischen als schaurig-schöner Kontrast: Die Songs der Tiger Lillies  im Kinderlied- und Jahrmarkton, einfach und eingängig wie ein Wiegenlied wird da vom großen Schlachten gesungen. Diese bittere Ironie, dieser Kontrast aus Erschrecken und mit schrägen Sounds angerauten schauerlich-schönen Moritaten ist das Faszinierende an dieser Shakespeare-Version. Und Knut Weber entfesselt starke Bilder und das ganze Spektrum großer Theatermittel, um den brutalen Kern dieser Geschichte als nächtlichen Alptraum vor Augen zu führen. Hier stimmt einfach alles. Frenetischer Jubel bei der Premiere von „Dreamtime“ im Kleinen Haus.

Michael Frayns „Der nackte Wahnsinn“ ist  eine genial geschriebene Komödie über den Wahnsinn des Theaters, wenn sie so perfekt umgesetzt ist wie von Regisseurin Caroline Stolz und mit einem Ensemble, das sich entsagungsvoll die Motorik dieses Stücks aneignet und mit Verve in die Exaltiertheiten der Figuren einstiegt wie dies bei  dieser Theaterklamotte am Stadttheater Ingolstadt voll und ganz der Fall ist.
Denn für die Darsteller ist die Erarbeitung dieser Aufführung eine Ochsentour, damit es ihnen nicht so geht wie den Schauspielern im Stück, die sich hoffnungslos im Wirrwarr ähnlicher Sätze, im Timing des Spiels mit den Requisiten, „Sardinen raus, Sardinen rein“, ihren Auf- und Abtritten in 7 Türen – und in privaten Querelen verheddern.

Kulturtipp: Der Kinder- und Jugendchor der "Ingolstädter Nachtigallen" singt Weihnachtliches aus den Alpen, aus Irland, Spanien, Amerika und Belgien.
Samstag, 16. Dezember, Matthäuskirche Ingolstadt, 17 Uhr. Der Eintritt ist frei!

Kulturkanal am 11.12.2017
    
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