"Heilig Abend" im Studio; Installation von Ueberschär

von Isabella Kreim

Studio des Stadttheaters Ingolstadt: „Heilig Abend“, das Zweipersonenstück des Erfolgsautors Daniel Kehlmann, verpackt den Diskurs über unterschiedliche Standpunkte zu unserem System und ganz aktuell zu Gewalt und Sicherheit nicht sonderlich originell in eine Art Verhörsituation, ein Verbal-Duell zwischen einer linken Philosophieprofessorin und einem Staatsvertreter, vielleicht vom Verfassungsschutz.
Der Intellektuellen wird unterstellt, mit einem Bombenanschlag um Mitternacht ein Zeichen gegen die Ungerechtigkeit zwischen Arm und Reich setzen zu wollen.
90 Minuten bleiben dem Ermittler, um herauszufinden, ob es diese Bombe wirklich gibt.
Doch der High-Noon-Countdown dient eher als Vorwand für den Austausch der konträren Positionen.

Fast schemenhaft durchsichtig schweben weiße Kinderkörper-Hülsen in einem Schaufensterartigen Rahmen vor dem großen Panoramafenster des Dt. Medizinhistorischen Museums mit dem Blick auf Münster und Anatomiegarten. Hauchdünne Papierabformungen von Puppen, meist nur in Halbform, verbunden durch feine, sich in der Mitte verdichtende Drahtgespinste hat die Ingolstädter Künstlerin Babette Ueberschär in ihrer Installation „Zwischen Himmel und Erde“ aufgehängt. Das speziell für diese Situation angefertigte Kunstwerk ist ein neuer, moderner und außergewöhnlicher Beitrag zum Ingolstädter Krippenweg. Denn das Thema ist die Lebenschance Geburt. Und dabei kommt die Künstlerin ohne das weihnachtliche Bild vom Kindlein in der Krippe aus.

Eine Möglichkeit zum direkten Vergleich, wie einzelne Gebäude, Plätze oder Straßenzüge in der Ingolstädter Altstadt früher, vor 50 oder 100 Jahren ausgesehen haben und wie derselbe Ort 2017 aussieht, bietet derzeit eine Ausstellung zur Stadtidentität „Ingolstadt damals und heute“.
Eine Vielzahl von historischen Aufnahmen der Altstadt, die Hans Fegert gesammelt hat, dienten als Vorgabe für den Fotografen Erich Reisinger, der im Laufe des letzten Jahres dieselben Häuser und Plätze fotografiert hat. Das Bayerische Armeemuseum hat für dieses Ausstellungsprojekt des Historischen Vereins den „schönen Saal“ des Neuen Schlosses zur Verfügung gestellt.

Kulturkanal am 04.12.2017
    
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