Probenberichte "Nachspiel" und "Biedermann" Stadttheater
von Isabella Kreim
"Das lange Nachspiel einer kurzen Mitteilung" im Studio des Stadttheaters Ingolstadt. „Ich trage mich mit dem Gedanken , von hier wegzugehen.“ Das ist die kurze Mitteilung, die Folgen hat für die 4 Menschen, die sich gegenseitig mitteilen, das einer von ihnen sich offenbar mit dem Gedanken trägt, wegzugehen.
Allmählich schält sich aus den flappsig kurzen Dialogen das Beziehungsgefüge dieser 3 Männer und einer Frau heraus. Louise ist mit Johan zusammen, hatte aber eine Affäre mit Jon, der weggehen will. Geht er wegen ihr weg? Versucht sie ihn zu halten? Denkt sie gar darüber nach, mit Jon wegzugehen? Und wie reagiert Louises Partner, wenn er erfährt, das Jons Gedanke wegzugehen, seiner Frau offenbar nicht gleichgültig ist . Und auch der vierte der Freunde, Sjon, ist scharf auf Louise oder bringt zumindest zusätzlich Unruhe ins Freundesquartett.
Die deutschsprachige Erstaufführung spielen Yael Ehrenkönig, Claudio Gatzke, Robert Naumann und Maik Rogge. Maaike van Langen hat dieses Stück ihrer niederländischen Landsmännin Magne van den Berg bereits als szenische Lesung am Deutschen Theater Berlin inszeniert und hat nun fürs Studio im Herzogskasten in Ingolstadt Regie geführt.
Max Frisch "Biedermann und die Brandstifter" im Kleinen Haus des Stadttheaters: Obwohl dieser Biedermann, ein Haarwasserfabrikant, gerade seinen besten Mitarbeiter entlassen hat und öffentlich für ein hartes Vorgehen gegen die Brandstifter eintritt, lässt er die beiden Fremden in seinem Haus wohnen und alles für ihre Brandstiftung vorbereiten.
Regisseurin Mona-Julia Sabaschus, die in Ingolstadt bereits „Das blaue, blaue Meer“ in einem Raum im Reduit Tilly inszeniert hat, hat die Regie übernommen und eine sehr gestraffte Fassung entwickelt.
