Bewegungstheater "Hotspot"; Gounod bei Sommerkonzerten

von Isabella Kreim

Karolina kommt aus Opole in Polen. Mit etwa 3 Dutzend Gleichaltrigen aus Carrara, Györ in Ungarn, Kragujevac in Serbien und dem slowenischen Murska Sobota ist sie seit 2 Wochen in Ingolstadt, um mit Ingolstädter Schülerinnen und Schülern aus 7 Schulen und Auszubildenden der Audi AG „Hotspot“ zu proben, ein Bewegungstheater mit 80 Jugendlichen, die diesjährige Produktion des vom Verein „Stiftung Jugend fragt“ bereits zum 12. Mal in Folge möglich gemachten Jugendkultursommers.
Alle können mit den Themen etwas anfangen, die in diesem Jahr auf der Bühne szenisch umgesetzt werden: Mobbing, Leistungsdruck und natürlich die Allgegenwart von Handys und sozialen Medien mit ihren Folgen für die Kommunikation. Die gemeinsame Probenarbeit von Jugendlichen aus 6 Ländern und vielen weiteren unterschiedlichen Herkunftsländern ist auch ein Stück gelebtes Europa. Und davon profitieren die Jugendlichen über die Theaterarbeit hinaus.

Charles Gounods romantische Oper "Roméo et Juliette" in einer Traumbesetzung! Und so wurde die halbszenische Aufführung am Freitag bei den Audi Sommerkonzerten zu einem musikalischen Großereignis. und Shakespeares tragische Liebesgeschichte durch die großartigen Sänger emotional bewegend vermittelt.
Star des Abends war die für Simone Kermes eingesprungene Irina Lungu als Juliette. Sie singt die Traviata an der Wiener Staatsoper, Gounods Juliette hat sie z.B. auch in der Arena von Verona gesungen. Ihr leuchtender, warm timbrierter Sopran und ihre großartige Ausstrahlung hätte manchen Romeo an ihrer Seite verblassen lassen können. Aber der französische Tenor Jean Francois Borras, an der Met ebenso wie an den großen Opernhäusern in Paris, London und Wien zuhause, konnte mit seinem facettenreich und schön phrasierenden Tenor mühelos mithalten. Und auch die anderen Partien waren hervorragend besetzt. Die kanadische Dirigentin Keri-Lynn Wilson leitete das Musiktheater-affine Münchner Rundfunkorchester. Aber für Dirigentin wie Orchester war Gounods „Romeo et Juliette“ ein Debüt. In nur wenigen Tagen musste die Oper einstudiert werden. Ein Gespräch mit Keri-Lynn Wilson nach der Aufführung.

Kulturkanal am 10.07.2017
    
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