Sanierung Georgianum; Theater "Das blaue, blaue Meer"

von Isabella Kreim

Es kann losgehen: Wirtschaftsethik, Bier-, Buch- und Geistesgeschichte und ein Wirtshaus unter einem Dach, im Georgianum.
Lange wurden mit Bürgerbeteiligung die unterschiedlichsten Nutzungsalternativen für das Georgianum diskutiert. Das ehemalige Universitätsgebäude aus dem 15. Jahrhundert steht nach seiner Nutzung als Priesterseminar, Brauerei und schließlich der Firma Gummi Kraus seit vielen Jahren leer.
Eine Sanierung macht erst Sinn, wenn die spätere Nutzung versteht. Und da gab es sehr unterschiedliche Wünsche und Vorstellungen.

"Das blaue, blaue Meer" als Downtown-Produktion des Stadttheaters im Reduit Tilly: Stimmen aus der Hochhaussiedlung des sozialen Wohnungsbaus. Junge Menschen. Sie saufen sich das Hirn aus dem Kopf und denken an Selbstmord, der im sozialen Wohnungsbau leichter sei.
Sie fühlen sich arm und dumm und verloren, und das nicht in irgendeinem Entwicklungsland, sondern hier in Deutschland.
Sie träumen von Norwegen, wo das Meer besonders blau sein soll und von einem besonderen Sternenhimmel und schaffen nicht einmal einen Ausbruch zum nächsten Zoo, in den sie nicht reingelassen werden, weil Darko, die Hauptfigur, mal wieder betrunken ist.
Der 36 jährige Autor Nis-Momme Stockmann hat den Perspektivelosen aus den sozialen Brennpunkten eine Stimme gegeben. Das Thema ist brisant, Stockmanns Text aber ist sperrig zwischen realen Situationen, Selbstkommentaren und sozialpolitischen Reflexionen, wer den schuld sei an diesen Ghettos der Wohlstands-Verlierer.

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Kulturkanal am 03.07.2017
    
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