von Isabella Kreim
Frankenstein-Jahr in Ingolstadt. 200 Jahre ist es her, dass der Roman von Mary Shelley erstmals veröffentlicht wurde. Entstanden ist er in einem verregneten Sommer 1816 am Genfer See.
Das Ingolstädter Improtheater G'scheiterhaufen hat das Frankenstein-Jubiläum zum Anlass genommen, neben seinen beliebten Krimi-Impro-Dinners „Mordsgeschichten“ und anderen Formaten über diese Situation der Entstehung des Romans einen Impro-Abend zu machen. Und zwar unter dem Aspekt Frauenrechte, freie Liebe und Frankenstein“. Und so geht es auch um eine Menage à trois und Homosexualität in dieser britischen Dichter-Runde, die da gemeinsam den Sommer am Genfer See verbringt: Mary und ihre Stiefschwester Claire, Lord Byron, Percy Shelley, und der Arzt Polidori. Man sitzt am Kamin und plaudert über Neuigkeiten: Frauenrechte, Marys Mutter war eine frühe Feministin, oder neue Erfindungen wie die Elektrizität. Das wirkt trotz der musikalischen Untermalung des fabelhaften Pianisten alles noch ziemlich uninspiriert und steif.
Etwas mehr in Gang kommt der Improabend, als es um eine Art Dichterwettstreit im Erfinden von Schauergeschichten geht.
Aber nicht die Dichter Percy und Byron, erst der Arzt, der alle nicht nur mit Wein, sondern auch mit Drogen versorgt, mixt aus den angefangenen Erzählungen eine wüste Schauergeschichte, die dann für Mary Shelley als Steilvorlage für ihre "Frankenstein"- Geschichte dient...