von Heike Haberl
Sie heißen "Höhensonne", "Heimsonne", "Bergsonne", "Alpina" - oder auch "Lichtdusche": Geräte, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts als sogenannte Fototherapie aufkamen und zunächst vorwiegend zur künstlichen Bestrahlung mit elektrischem Licht als medizinische Behandlung verschiedener Krankheiten eingesetzt wurden.
Wenn man damals nicht wie ein reicher Mensch der Oberschicht die Möglichkeit hatte, vor dem kalten, trüben Winter in wärmere, südlichere Gefilde zu entfliehen, waren sie außerdem eine willkommene kostengünstige Alternative, mit der man sich die Sonne quasi ins Haus holen konnte.
Diesem Thema und seiner rund 100jährigen Geschichte widmete der Volkskundler und Historiker Dr. Alois Unterkircher, Mitarbeiter des Medizinhistorischen Museum Ingolstadt, eine eigene Ausgabe der dortigen Dienstags-Veranstaltungsreihe "Mittagsvisite". Zur Veranschaulichung hatte der Referent aus der umfangreichen Sammlung drei originale Apparate aus verschiedenen Jahrzehnten mitgebracht.
Foto: Dr. Alois Unterkircher
Künstliche Höhensonne: Deutsches Medizinhistorisches Museum: Höhensonne der Fa. Quarzlampen Gesellschaft Hanau, ca. 1930er Jahre.