von Isabella Kreim
Bei der gestrigen Probe standen zwei Privatjets hinter und neben den Zuschauerreihen. Die Aufführungen des Monologs „Am Boden“ von George Brant spielt das Stadttheater Ingolstadt in einer Inszenierung von Wolfgang Menardi in einem Hangar des Flughafens Manching.
Mira Fajfer spielt eine Kampfpilotin. Nach der Geburt ihrer Tochter will sie wieder hinauf in den Himmel, zurück in den Luftraum über dem Irak oder Afghanistan. Doch ihr Kommandant hat andere Pläne. Kein Flugzeug, eine Drohe soll sie steuern.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf scheint optimal. Jeden morgen bringt sie erst ihre kleine Tochter in den Kindergarten, dann fährt sie eine halbe Stunde in die Wüste außerhalb von Las Vegas an ihren Arbeitsplatz, in den Krieg. Täglich 12-Stundenschicht Krieg, Töten am Bildschirm, in einem Tausende von Kilometern entfernten Land, ohne Gefahr für das eigene Leben, dann Feierabend mit Mann und Kind im Häuschen im Grünen.
Die grauen Bilder der Kampfdrohne auf dem Monitor überlagern sich mit ihrer privaten Wirklichkeit. Sie sieht auch ihre schlafende Tochter aus der Drohnenperspektive. Immer weniger gelingt es ihr, zwischen den virtuellen Bildern und ihrer eigenen Wirklichkeit zu unterschieden.
Mira Fajfer spricht über ihre Rolle einer leidenschaftlichen Soldatin, die schließlich vor einem Militärtribunal landet.