von Isabella Kreim
Wenn jemand in der Politik erschreckend deutlich etwa von der Ausradierung von Nordkorea oder der Entsorgung einer Frau spricht, nehmen wir das doch nicht wörtlich. Und dies ist auch die Taktik der Brandstifter bei Max Frisch. Ihre Tarnung ist: die Wahrheit zu sagen. Sich offen zu ihren üblen Absichten einer Brandstiftung zu bekennen. Das glaubt einem sowieso keiner. Und ein bisschen unglückliche Kindheit macht sich auch immer gut. Und sollte jemand misstrauisch werden, kann man ja die bösen Absichten als bloßen Scherz darstellen. Denn niemand will unmenschlich erscheinen.
Obwohl dieser Biedermann, ein Haarwasserfabrikant, gerade seinen besten Mitarbeiter entlassen hat und öffentlich für ein hartes Vorgehen gegen die Brandstifter eintritt, lässt er die beiden Fremden in seinem Haus wohnen und alles für ihre Brandstiftung vorbereiten.
Regisseurin Mona-Julia Sabaschus, die in Ingolstadt bereits „Das blaue, blaue Meer“ in einem Raum im Reduit Tilly inszeniert hat, hat die Regie übernommen und eine sehr gestraffte Fassung entwickelt.
Foto (Ludwig Olah): Olav Danner und Ulrich Kielhorn