Uraufführung "Hinterkaifeck"  im Altstadttheater

Uraufführung "Hinterkaifeck" im Altstadttheater

von Isabella Kreim

Ein apokalyptischer, ein biblischer Tag des Zorns scheint angebrochen auf dem Einödhof von Hinterkaifeck, als von unbekannter Mörderhand drei Generationen der Familie Gruber mit den zwei Kindern und der Dienstmagd mit einer Reuthaue erschlagen wurden. „Blutschande“ und „Strafe Gottes“ steht auf einem Sterbebildchen zu den Toten von Hinterkaifeck.
Hat hier ein religiös motivierter Rächer dafür gesorgt, dass doch alle Schuld gerächt wird auf Erden und nicht erst beim Jüngsten Gericht? Mit Texten aus der Offenbarung des Johannes endet dieses Theaterstück über einen realen Mordfall.

Wer denkt, jeder aus der Region kennt doch inzwischen die Geschichte um den Sechsfach-Mord von 1922, wird dennoch im Ingolstädter Altstadttheater neue Dimensionen der immer noch die Menschen bewegenden Geschichte entdecken.
Falco Blomes "Hinterkaifeck ist ein Zwei-Frauen-Stück". Mutter Gruber und Tochter Victoria Gabriel sitzen in der Küche unmittelbar vor dem Mord. In einem dichten, mehrdeutigen Dialog der beiden Frauen wird das Inzest-Verhältnis umkreist, für das Vater und Tochter im Zuchthaus waren.
Eine beklemmende Atmosphäre der Angst ist immer präsent.
Zu Wort kommen auch Nachbarn und Ermittler mit originalen Zeugenaussagen.
Und der katholische Background zieht sich wie ein roter Faden durch die Aufführung. Ging es um Schuld und Sühne?

Foto: Idealbesetzung mit Maria Helgath und Adelheid Bräu.

Kulturkanal am 22.09.2017
    
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