von Isabella Kreim
Gabriela Montera, die Pianistin aus Venezuela ist ein Phänomen. Im ersten Teil ist ihr Klavier recital im Rahmen der Audi Sommerkonzerte ein Klavierabend wie üblich mit Bachs Chaconne und den Carnevalszenen von Robert Schumann, kraftvoll, farbig und gar nicht romantisch-niedlich gespielt.
Nach der Pause kommt die Pianistin mit den Farben von Venezuela an ihrer Kette. Nicht aus Patriotismus, sondern um auf die verheerende Situation in ihrem Heimatland aufmerksam zu machen
Und im zweiten Teil improvisiert Gabriela Monterea auf Melodien, die ihr aus dem Zuschauerraum vorgesungen werden. Und das funktioniert.
Aus „Fuchs du hast die Gans“ gestohlen, entwickelt sie eine Fuge, ein dicht gewebtes polyphones Stück, sensationell. Und das Publikum jubelt begeistert.
Ich habe mit der Pianistin nach dem Konzert über die zwei Dinge gesprochen, die so außerordentlich anders sind bei ihren Konzerten: Das Sprechen über Politik und die Improvisation über Themen aus dem Publikum.