von Isabella Kreim
Ein 17jähriges Mädchen trägt nach den Schulferien plötzlich Kopftuch. Was das bei ihrer Freundesclique, in der Schule und bei ihrer Mutter auslöst, hat der Jugendspielclub 2 des Ingolstädter Stadttheaters mit dem Theaterstück „Fatima“ von Atiha Sen Gupta auf die Bühne im Kleinen Haus gebracht. Sascha Römisch, Schauspieler des Stadttheaters und seit Jahren auch als Jugendclub-Regisseur tätig, lässt die 4 Jugendlichen und 2 Erwachsenen sehr eindringlich die argumentative Vehemenz und die emotionale Hilflosigkeit des Umfelds in einer solchen Situation durchdiskutieren und durchleben.
Das große Thema von sich islamistisch radikalisierenden Jugendlichen ist in diesem Theaterstück wohltuend auf ein Alltagsmaß herunter gebrochen. Es geht nicht um Terrorismus und IS, sondern „nur“ darum, dass eine total integrierte 17jährige plötzlich ein Kopftuch trägt. Und damit gerät das seit Jahren eingespielte Freundes-Netzwerk aus den Fugen.
Foto: Ritchie Herbert