von Heike Haberl
Als Schriftstellerin wurde und wird sie überwiegend dem Genre der „Frauenliteratur“ zugeordnet. So waren denn auch beim Auftritt von Amelie Fried im Rahmen der Ingolstädter Literaturtage im Museum für Konkrete Kunst die weiblichen Zuhörer eindeutig in der Überzahl. Die Moderatorin und Autorin las aus ihrem neuesten Roman und stand BR-Redakteurin Martina Boette-Sonner Rede und Antwort zur Entstehungsgeschichte des Buches und zu ihrer Art zu Schreiben. "Ich fühle was, was Du nicht fühlst" - im Titel in Anklängen an ein bekanntes Kinder-Ratespiel erinnernd, erzählt Amelie Fried die Geschichte eines jungen Mädchens aus der Hippie-Zeit: India ist 13 und wächst während der wilden 70er Jahre mit ihrem älteren Bruder Che bei ihren extrem liberalen, sich künstlerisch und esoterisch selbst verwirklichenden Eltern in einer schwäbischen Kleinstadt auf. Mathematisch und auch musikalisch hochbegabt, wird sie von ihren Mitschülerin gemobbt und „die Verrückte“ genannt.