von Isabella Kreim
"Avantgarde" ist ein Prosatext von Marieluise Fleißer, in dem sie in der Form einer literarischen Erzählung von einer jungen Frau namens Cilly Ostermeier erzählt, die in den 1920er Jahren in den Bannkreis eines jungen, erfolgreichen, unkonventionellen Dichters gerät. Marieluise Fleißer hat damit ihre Beziehung zu Bert Brecht literarisch verarbeitet, das aufregende Umfeld der künstlerischen Aufbruchstimmung im Berlin der 1920er Jahre, aber auch die despotischen Züge des Theaterrevolutionärs Brecht und ihre Rückkehr nach Ingolstadt zu einem ganz anderen Typ von Mann, einem Ingolstädter Schwimmstar.
In Kanada, in Montreal, ist nun diese Erzählung "Avantgarde" auf die Bühne gebracht worden, von einem Theater namens L'espace Go, das seit seiner Gründung 1979 einen guten Ruf für zeitgenössisches, experimentelles und in den Anfängen auch feministisches Theater hat.
Klaus Gültig, Neffe und Nachlassverwalter von Marieluise Fleißer, war in Kanada, um sich die Premiere dieser Aufführung anzusehen.
Foto: Caroline Laberge